Achten Sie auf Preisaufschläge durch CBAM-Zertifikate!
Wie kann sich der CO2 -Grenzausgleich (CBAM) auf die Düngerpreise auswirken?
Das CO2 - Grenzausgleichssystem (Carbon Border Adjustment Mechanism), kurz CBAM, wurde 2023 eingeführt und die vollständige Anwendung beginnt am 01.01.2026. Das CBAM gilt für direkte herstellungsbedingte (graue) Emissionen von bestimmten Importgütern (z.B. Düngemittel).
Auf emissionsintensive Ware wird bei Einfuhr in das Zollgebiet der Union derselbe Kohlenstoffpreis erhoben, wie er angefallen wäre, wenn sie im Geltungsbereich des Europäischen Emissionshandelssystems hergestellt worden wäre. Ab 2026 müssen Importeure CBAM-Zertifikate erwerben
und abgeben, die den grauen Emissionen der importierten Waren entsprechen.
Wie kann sich das auf den Düngermarkt auswirken?
Im Moment ist es schwierig zu sagen, um wieviel sich die Preise für N-haltige Importdüngemittel erhöhen werden.
Bei Harnstoff könnte der Aufschlag zwischen 30 bis 60 €/t liegen, während bei KAS eine Erhöhung zwischen 60 bis 90 €/t eintreten könnte. Jede Produktion ist auf einem anderen Level der CO2-Emmissionen.
Der Preis für ein Zertifikat (1 t CO2) lag in den letzten 12 Monaten zwischen 60 und 84 €. Harnstoff und DAP werden in großen Mengen in die EU importiert, bei KAS gibt es einen hohen „Selbstversorgungsgrad“. Ausgehend von dem hohen Importbedarf wird der Preisaufschlag bei Harnstoff und DAP wahrscheinlich höher ausfallen wie beim Kalkammonsalpeter.
Insgesamt erwarten wir in der EU ein kleineres N-Angebot, bei einem wahrscheinlich festeren Preis. Wir sehen daher weiter volatile Preise auf höherem Niveau, durch CBAM und anderen Zöllen oder regulatorischen Eingriffen. (Quelle: Agravis Raiffeisen AG)



