Polizeikontrolle bei Sprakensehl:
Marihuana? Nein, Nutzhanf! - Braunschweiger Zeitung, 08.11.2023
Was wächst denn da im Gitfhorner Nordkreis? Sieht aus wie Marihuana, ist es aber nicht. Landwirt Christoph Röhling-Müller klärt auf. von Dirk Kühn
Masel. Wenn die Polizei gerufen wird, um den Pflanzenwuchs auf eine Acker bei Sprakensehl zu kontrollieren, ist das schon ungewöhnlich. Süßlicher Geruch zur Blütezeit hatte bei Anwohnern einen Verdacht geweckt. ....
Die Initialzündung kam von den Vereinigten Saatzuchten Ebstorf (VSE) im Landkreis Uelzen, erklärt Röling-Müller. Mit dem Ziel, weitere Standbeine für die regionale Landwirtschaft zu schaffen, schob die VSE 2021 drei Pilotprojekte an: den Anbau von Faserhanf, Blumemzwiebeln und Arzneipflanzen. Der Junglandwirt aus Masel wiederum kennt den Hanfstrohabnehmer in den Niederlanden, wo er einen Teil seiner Ausbildung absolvierte. Schließlich bot er sich als Erntedienstleister an. Im ersten Jahr wurden laut VSE rund 250 Hektar Hanf angebaut, in diesem Jahr waren es etwa 200 Hektar. Mit dem Pionierprojekt habe die VSE auf die großen aktuellen Herausforderungen für die Landwirschaft reagiert. Hanf stelle geringen Anspruch an Dünger und weise wassersparende Eigenschaften auf. "Es wird kein Pflanzenschutz benötigt, da es keine bekannten Schädlinge gibt", so ein Sprecher der Saatzucht-Genossenschaft. Die Pflanze habe einen hohen Nutzwert, da alle Bestandteile weiterverarbeitet werden könnten. In der Fruchtfolge sorge der Faserhanf mit seinen bis zu 1,5 Meter tief wachsenden Wurzeln für eine nachhaltige Auflockerung des Bodens. Der Faserhanf passe optimal in die umweltbewusste Landwurdschaft. ... Der gesamte Artikel ist als PDF-Datei angehängt.